Selbstverteidigung Wetzlar
Selbstverteidigung Wetzlar

Selbstkonzept und Selbstbewusstsein

Selbstkonzept

Das Selbstkonzept ist ein Produkt aus menschlicher Erfahrung und Informationsverarbeitung sowie gesammeltem Wissen, welches zusammen mit individuellen Vorstellungen über die Umwelt im Sinne einer Handlungstheorie wirksam wird. Die für diesen Prozess benötigten Informationen können durch individuelle Selbstzuweisungen und durch Zuweisungen durch andere Personen, bezogen werden. Für die Selbstverteidigung erfolgt dieser Informationstransfers beispielsweise durch Kampfsporttraining.

 

Selbstzuweisungen entstehen durch den Vergleich mit anderen Personen und durch Schlussfolgerungen, die aus eigenen Verhaltensbeobach­tungen resultieren sowie selbstreflektierende Erinnerungen und Erfahrungen.

 

In Kursen können die extern entstandenen Einschätzungen über die vorhandenen Fähigkeiten und Begabungen mit der persönlichen Selbstwahrnehmung zur eigenen Leistungsfähigkeit kombiniert und subjektiv bewertet, interpretiert und verarbeitet werden. Daraus bildet sich die persönliche Ressource des Selbstkonzeptes, welches in sehr hohem Maße das eigene Verhalten beeinflusst.

 

Verfügt eine Person über ein positives Selbstkonzept, so überwiegt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Es besteht die Überzeugung, sich schwierigen Situationen stellen, sie als zu lösende Probleme betrachten und auch bewältigen zu können.

 

Selbstwertgefühl

Der Begriff des Selbstwertgefühls umschreibt die Art und Weise, wie ein Mensch persönliche Fähigkeiten und Eigenschaften bewertet. Eine Person, die sich wohl fühlt und sich selbst viel zutraut, verfügt beispielsweise über ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl. Wird Menschen Wertschätzung von Bezugspersonen entgegengebracht, kann das deren Selbstwertgefühl fördern.

 

Selbstvertrauen und Selbstsicherheit

Das Selbstvertrauen als bedeutender Bestandteil des Selbstkonzeptes wird im Kindesalter herausgebildet. Dazu werden eigene Handlungen und deren Ergebnisse im sozialen Vergleich (mit anderen Personen), im individuellen Vergleich (mit sich selbst) und nach bestimmten Kriterien betrachtet. So entsteht sowohl ein Selbstkonzept eigener Fähigkeiten als auch ein Vertrauen in die persönlichen Leistungsfähigkeiten beziehungsweise Einflussmöglichkeiten.

Das Selbstvertrauen stellt eine situationsspezifische, bereichsspezifische und generalisierte Variable der eigenen Selbstwirksamkeitseinschätzungen dar (vgl. Krampen 2002, S. 704 f.).

Das persönlich vorhandene Selbstvertrauen lässt sich anhand verschiedener Anforderungs­situationen erkennen. Ein stark ausgeprägtes Selbstvertrauen wird beispielsweise gezeigt, wenn eine Person in der Lage ist, eine realistische Einschätzung darüber zu treffen, inwiefern eine an sie gestellte Aufgabe im positiven Sinne gelöst werden kann. Aus dem Selbstvertrauen heraus entsteht die Selbstsicherheit.

Selbstsicherheit ist erlernbar und damit auch der Selbstschutz. Diesbezüglich geprägtes und gestärktes Verhalten zeigt sich unter anderem durch die individuelle Gestik und Mimik sowie durch Körperhaltung und Blickkontakt, die sog. Körpersprache.

 

Selbstbewusstsein

Mit dem Begriff Selbstbewusstsein wird die Fähigkeit umschrieben, sich seiner Persönlichkeit beziehungsweise seiner Selbst bewusst zu sein. Einerseits betrifft dies den Bereich der Selbsterkenntnis (innerer Aspekt), zum anderen kann jedoch auch die Wirkung des Individuums auf andere Personen und diesbezüglich erfolgende Zuschreibungen in der Umkehrwirkung  gemeint sein.Der innere Aspekt, also die Selbsterkenntnis, bildet sich durch die Kombination aus der Selbstzuschreibung (Selbstbild) als dem Ergebnis innerer Denkprozesse eines Individuums und den externen Zuschreibungen Dritter, also den von außen beeinflussten Fremdzuschreibungen (Fremdbild).Umgangssprachlich werden die Begriffe Selbstbewusstsein und Selbstwert häufig analog genutzt. Eine Person, die über ein hohes Selbstwertgefühl verfügt beziehungsweise dieses zugeschrieben bekommt, gilt häufig als selbstbewusst (vgl. Schwehm 2011).

 

Selbstwirksamkeit

Selbstwirksamkeit und Leistungsfähigkeit sind davon abhängig, inwieweit ein Mensch seine persönlichen Grenzen interpretiert. „Selbstwirksamkeitserwartung wird definiert als die subjektive Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungs­situationen auf Grund eigener Kompetenzen bewältigen zu können“ (Schwarzer; Jerusalem 2002, S. 35).

 

Die Leistungsfähigkeit des Körpers wird weniger durch physische als durch psychische Grenzen eingeschränkt. Geht eine Person also optimistisch an eine Aufgabe heran und ist von den eigenen Kompetenzen überzeugt, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass diese im positiven Sinne bewältigt werden kann (vgl. Schwarzer, S. 28 ff.). „Diese persönliche Einschätzung eigener Handlungsmöglichkeiten ist die zentrale Komponente der Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit“ (ebd., S. 36). weiter 

Kurse im Wetzlarer Ju-Jutsu Zentrum

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© Walter Muchel, Budokan Ju-Jutsu Wetzlar e.V.